Die Kurzzeitspannungsmessung zur Bestimmung des momentanen Tangentialspannungsniveaus im Schachtausbau ist nach dem Small-Flat-Jack-Verfahren (SFJ-Verfahren, gemäß Empfehlung Nr.22 der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V.) durchzuführen. Dazu sind mehrere Paare von Messbolzen in die Oberfläche der zu untersuchenden Lokationen einzusetzen und eine Anfangsmessung der Messbolzenabstände durchzuführen. Die Absetztiefe der Messbolzen ist dem Flächenschwerpunkt der gewählten Druckkissen anzupassen. Anschließend ist mit einer Diamantsäge ein Schlitz mit einer Dicke von maximal 6,2 mm zwischen den Messbolzen herzustellen. Hierfür ist es notwendig, dass das Sägeblatt durch eine am Bauteil fixierte Führung normal zur Bauteiloberfläche eingestochen wird, ein „einschwenken“ der Säge ist nicht zulässig. Die durch die Entlastung geänderten Abstände zwischen den Messbolzen sind neu einzumessen. In den Schlitz ist ein vom AN bereitzustellendes, auf die Schlitzabmessungen abgestimmtes Druckkissen einzusetzen. Mittels einer Pumpe ist der Druck stufenweise so lange zu erhöhen, bis die ursprünglichen Abstände zwischen den Messbolzen hergestellt sind. Dieser Prozess ist durch eine regelmäßige oder eine kontinuierliche Abstandsmessung zwischen den Messbolzen zu überwachen. Der zur Rückstellung der Verformungen notwendige Druck ist unter Berücksichtigung eines Kalibrierfaktors für das Kissen sowie des Flächenverhältnisses Kissen/Schlitz in die ursprünglich normal zum Schlitz stehende Normalspannung umzurechnen. Der Kalibrierfaktor des Druckkissens ist durch Laborversuche zu bestimmen oder vom Hersteller anzugeben. Die Dokumentation ist vorzulegen.

Kartenansicht

Hinweis: Wenn Sie die Inhalte dieser Seite über eine der folgenden Seiten teilen, verlassen Sie service.bund.de und die für dieses Portal gewählten Einstellungen.

Facebook

Twitter