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Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

Hauptadresse

Humboldtstraße 12
39112 Magdeburg, Sachsen-Anhalt
Deutschland

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Telefon: 
+49 391 727763-0
Fax: 
+49 391 727763-6
E-Mail: 

Beschreibung

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg ist in Deutschland zentraler Ansprechparter zu Fragen unrechtmäßig entzogenen Kulturguts.

Es fördert Provenienzforschung über finanzielle Zuwendungen.

Das Hauptaugenmerk des Zentrums gilt hierbei dem im Nationalsozialismus verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgut, insbesondere aus jüdischem Besitz (sog. NS-Raubgut). Grundlage für seine Arbeit in diesem Bereich sind die 1998 verabschiedeten Washingtoner Prinzipien, zu deren Umsetzung sich Deutschland im Sinne seiner historischen und moralischen Selbstverpflichtung bekannt hat (Gemeinsame Erklärung, 1999). Kulturgutverluste aus diesem Bereich werden als Such- und Fundmeldungen in der öffentlich zugänglichen Datenbank „Lost Art“ dokumentiert.

Über die Lost Art-Datenbank veröffentlicht das Zentrum darüber hinaus kriegsbedingt verlagerte Kulturgüter (sog. Beutegut), die infolge des Zweiten Weltkrieges widerrechtlich entzogen, verbracht oder verlagert wurden. Ausgangspunkt für die Rückführungen kriegsbedingt verlagerten Kulturguts bildet das Völkerrecht, insbesondere der Haager Landkriegsordnung von 1907 und die Haager Konvention von 1954.

Ein weiteres Handlungsfeld des Zentrums sind die Kulturgutverluste während der sowjetischen Besatzung und in der DDR. Unabhängig von Ansprüchen und der geltenden Rechtslage geht es hier um die Aufarbeitung historischer Vorgänge, Strukturen und Methoden beteiligter Behörden, Institutionen und Akteure, sowie die Geschichte der Opfer bzw. der Geschädigten staatlich betriebener Kunst- und Kulturgutentziehungen.

Seit April 2018 befasst sich das Zentrum zudem mit Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten.

Der Bund, alle Länder und die drei kommunalen Spitzenverbände haben das Zentrum zum 1. Januar 2015 als rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Magdeburg gegründet.

Einzelaufgaben

Stärkung und Ausweitung der Provenienzforschung

Durch unabhängige finanzielle Förderung von Forschungsprojekten ermöglicht das Zentrum die Erforschung der

  • Geschichte von Kunstwerken und anderen musealen Objekten, Büchern, Archivalien
  • Schicksale der Opfer
  • Rollen aller anderen Akteure

Es setzt sich ein für die

  • Schaffung von Voraussetzungen für die Grundlagenforschung
  • Kooperationen mit der universitären und außeruniversitären Forschungslandschaft
  • Etablierung der Ausbildung von Provenienzforscherinnen und forschern als integralem Bestandteil der universitären Ausildung
  • Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Museen, Bibliotheken und Archiven

Herstellung von nationaler und internationaler Transparenz

  • Dokumentation von Such- und Fundmeldungen in- und ausländischer Melder im Bereich „NS-Raubgut" und kriegsbedingt verlagerter Kulturgüter über die Lost Art-Datenbank
  • Dokumentation von Forschungsergebnissen
  • Veröffentlichung von wissenschaftlichen Publikationen
  • Durchführung von Tagungen und Veranstaltungen
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Beratung und Vernetzung

  • Beratung und Unterstützung von öffentlichen und privaten Einrichtungen sowie von Einzelpersonen zur

    Erreichung von fairen und gerechten Lösungen

  • Weiterleitung und Vermittlung von Anfragen an zuständige Stellen in Bund, Ländern und Kommunen
  • Zusammenarbeit mit gemeinnützig tätigen Vereinigungen von Provenienzforscherinnen und -forschern in Deutschland

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